Into Nr.7, Dezember 2024
Mit dem geplanten Vorhaben „Neubau der S-Bahnlinie S4 (Ost) von Hamburg nach Bad Oldesloe“ ist es wie mit der Quadratur des Kreises in der Mathematik: Es gibt keine optimale Lösung.
Der Ausbau der Bahnstrecke ist in Wahrheit für den angeblich explodierenden Güterverkehr geplant, mitten durch Wohngebiete Hamburgs. Der Etikettenschwindel bewirkt, dass die massiven Einschnitte ins Eigentum der Anrainer dem Güter- und im Wesentlichen nicht dem Nahverkehr mit der geplanten S 4 (Ost) geschuldet sind.
In Wirklichkeit haben für beide beteiligten Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein die Güterzüge in der Tat Vorrang, sie sollen nicht auf der Bestandsstrecke rollen, sondern bekommen zwei neue zusätzliche Gleise. Da hierzu auch die bestehenden Gleise aufgenommen und neu verlegt werden müssen, entsteht in Wahrheit eine Neubaustrecke, die auch rechtlich so einzustufen wäre.
Die Güterzüge müssten eigentlich gar nicht durch dichtbesiedelte Wohngebiete Hamburgs fahren, vor allem auch nicht durch das von der EU hochgeschützte FFH-Naturschutzgebiet „Stellmoor-Ahrensburger Tunneltal“, da es Alternativ strecken gibt.
Aus der umfangreichen Dokumentation der EU für den Ausbau der transeuropäischen Verkehrsnetze ist folgender Punkt beachtenswert: Kapitel Il Art.10 Abs.2b.Um Artikel 10 zu erfüllen, ist insbesondere die „Verringerung der Belastung städtischer Gebiete durch die negativen Auswirkungen des Schienen- und Straßendurchgangsverkehrs“ zu beachten.
Die DB kündigt nun neue Verzögerungen im Planfeststellungsverfahren an, denn sie hat kürzlich zum dritten Mal geänderte Pläne beim Eisenbahnbundesamt eingereicht, als Reaktion auf die Kritikpunkte aus dem Erörterungstermin im April 2024, wo die alten Katasterpläne moniert wurden. Alle Anwesenden hatten mit einer Beantwortung der Einwendungen von der Deutschen Bahn gerechnet, die aber nicht kamen.
Nun müssen die überarbeitenden Katasterpläne erneut digital ausgelegt werden, was das Verfahren weiter verzögern könnte.
Eigentlich hatte die Deutsche Bahn mit der Genehmigung für den zweiten Planfeststellungsabschnitt im Januar 2025 gerechnet.
Im S4-Projekt ist tatsächlich der Wurm drin, denn der Mischverkehr ab Ahrensburg-Gartenholz mit zweimaliger höhengleicher Querung der stark befahrenen Bahnstrecke Hamburg-Lübeck, verringert massiv die Kapazität und sorgt für zusätzliche Verspätungen im Regional- wie auch im S-Bahnverkehr.
Längst gibt es brauchbare Konzepte, den S 4 (Ost) Ausbau auf die bis Rahlstedt zu begrenzen und auf der Strecke zwischen Bad Oldesloe und Hamburg Hbf. den Regionalverkehr zu verstärken. Das Konzept des reduzierten S 4-Ausbaues lässt sich gut in der anliegenden S4neo nachlesen.
Jetzt haben wir wieder Frau Ute Plambeck, zuständige Konzernbevollmächtigte für die vier norddeutschen Bundesländer. sowie Herrn Homfeldt, als neuen Projektleiter, als Ansprechpartner für uns. Beide sind uns aus früheren Jahren bekannt.
Wir freuen uns schon sehr auf das gemeinsame Gespräch am 14.01 2025, dass in der Hammerbrookstr. stattfindet.
Mit freundlichen Grüßen
Claus-Peter Schmidt
1.Vorsitzender
Info Nr. 6, 21.07.2024
Bis zum Sommer 2026 wird der Bus-Bahnhof in Rahlstedt abgerissen und komplett neu gebaut sein, wie die Hochbahn jetzt kürzlich mitteilte. In Rahlstedt sind die Vorbereitungen für die Bauarbeiten bereits im Gange, außerdem soll dann auch ein neuer Mobilitätsknotenpunkt mit der neuen S-BahnLinie S 4 entstehen, so der Wunsch der HVV.
Die beste Lösung für die S4: Es muss nun einfach ein Umdenken der DB mit der Planung geben!!
Der Unterschied zwischen der S4 und den heute hier verkehrenden Regionalzügen ist schnell aufgezeigt. Die S-Bahn verkehrt häufiger und hält an mehreren Stationen. Sie benötigt dadurch allerdings eine längere Fahrzeit, besitzt zudem keine Toiletten und bietet gegenüber den Regionalzügen lediglich einen um ein Drittel geringeren Sitzplatzanteil.
Die Mittelkürzungen für die S-Bahn bieten zugleich die Chance, sich endlich von hohen Investitionskosten, extrem langen Bauzeiten und zweifelhaftem Nutzen zu verabschieden. Das muss auch für begonnene Projekte gelten, die nicht in den nächsten ein bis zwei Jahren fertiggestellt werden können. Das Schienennetz der Deutschen Bahn ist in einem miserablen Zustand, das will die Bahn nun ändern. Die Bahn hatte für ihre Sanierungen einen Finanzbedarf von 45 Milliarden Euro bis 2027 angemeldet, wovon wohl 30 Milliarden Euro bis 2029 gesichert sein sollten.
Uns interessiert natürlich die Strecke der S 4 von „Hamburg nach Bad Oldesloe, was geschieht jetzt mit dem PFA 2, dem FFH-Gebiet „Stellmoorer Tunneltal“, dem Zwangspunkt und der Umweltverträglichkeitsprüfung an der Landesgrenze Hamburg/Schleswig-Holstein. Ist diese Planung überhaupt noch realistisch??
Gerade im Hinblick auf die fehlenden Milliarden Euro im Bundeshaushalt eröffnet sich mit dem neuen Knotenpunkt Rahlstedt und dem neuen Endpunkt S 4 ein großes Sparfenster mit der Aufwertung von Rahlstedt und vielen Vorteilen sowie Verschonung aller Naturschutzgebiete. Mit der Fehmarn-Hinterlandanbindung wird weitestgehend auf eine Neubaustrecke verzichtet, stattdessen wird die Bestandsstrecke Lübeck-Bad Kleinen sowie Lübeck-Lüneburg elektrifiziert und zweigleisig für den Güterverkehr ausgebaut.
Beide Einsparungen-Verzicht auf den S 4 Ausbau östlich von Hamburg und Fehmarnbelt-Hinterlandanbindungbelaufen sich auf ca. 4 Milliarden Euro. Das ist eine sensationelle Abkehr von der ursprünglichen Planung durch das FFH-Gebiet.
Es kursiert momentan die Idee mit dem neuen Knotenpunkt Rahlstedt für die S 4 und der Regionalbahn, die S4 würde von Tonndorf eingleisig in die Mitte des Regionalbahnsteigs Rahlstedt einfahren und dort enden. Der Umstieg kann dann zwischen beiden Richtungen der Regionalzüge und der S 4 bahnsteiggleich und damit sehr schnell und bequem erfolgen.
Da die mit Sicherheit verspätungsanfällige Mischverkehrsstrecke Ahrensburg- Bad Oldesloe entfällt, es werden keine weiteren Verspätungen in das schon jetzt störanfällige S-Bahnnetz eingeschleppt.
Mit freundlichen Grüßen
Claus-Peter Schmidt
1.Vorsitzender
Info Nr. 5, Juni 2024
Eine Güter-Ten-Strecke im Kleid eines Nahverkehrsprojektes spaltet Hamburg, jetzt fehlt das Gelddafür muss eine neue Planung her, die Alternativstrecke an der A1.
Nach der Erörterung mit der Bahn stellen wir fest, dass viele Dinge in der Planung noch nicht abgearbeitet wurden. Wir verlangen, dass die Bahn die Planung dahingehend ändert und ihre Fehler ausmerzt.
- Die Bahn hat alte Katasterpläne für die Planung in PFA 2 benutzt, das geht natürlich nicht, hier muss nachgebessert werden.
- Der Lärm während der Bauphase wird drastisch überschritten, ebenso besteht größte Sorge für die Häuser durch Erschütterungen.
- Die Entwässerung des Oberflächenwassers wird auf die angrenzenden Grundstücke abgeleitet. Es werden Sickermulden geplant, mit Veränderung des Wetters durch Starkregen und Überschwemmungen wird der Grundwasserspiegel steigen und die Keller und die Fundamente der Häuser irreparable Schäden bekommen.
- Massive Rodungen der vielen alten Bäume entlang der Strecke müssen verhindert werden. Auch wegen der Klimakrise sind die Bäume wichtig, da der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid kontinuierlich steigt, ebenso die jährliche Menge an CO 2-Emissionen.
- Wir müssen verstärkt die Pendler sensibilisieren auf den ÖPNV, somit auch den Verkehr mit den PKW´s in die Städte reduzieren.
Die gesamte Streckenplanung gehört angesichts dieser Fakten auf den Prüfstand, zumal auch das nötige Kleingeld fehlt. Die S 4 von Hamburg nach Bad Oldesloe war von vorneherein eine Mogelpackung, da den Fahrgästen (Pendlern) unter dem Vorwand einer S4 eine Güterstrecke untergejubelt wurde.
Eine Bahnstrecke parallel zur A1 bietet große Vorteile (siehe Film 3 auf unserer Homepage), gerade auch für die umliegenden Ortschaften im Bereich Kreis Stormarn. Generell muss die Fähigkeit der Bahn in Zweifel gezogen werden, solch ein Projekt durchzuplanen und zu realisieren. Jeden Tag gibt es Meldungen, dass Strecken marode sind, neue Brücken gebaut werden müssten, aber kein Geld dafür da ist, was ist bloß aus der DB geworden?
Durch die angespannte Haushaltslage können Neubauprojekte nicht weitergeführt werden, z.B. Stuttgart 21, Diebsteich und Fahrpläne werden ausgedünnt, die Strecke S 2 nach Aumühle und S 3 nach Pinneberg nebst AKN aus finanziellen Gründen eingestellt.
Hätte die Bahn vor Jahren den Mut gehabt, den Bahnbetrieb zu privatisieren, dann stände sie weitaus besser da als jetzt, weil ein privat geführtes Unternehmen gewinnorientiert arbeitet.
Hier verkauft der jetzige Vorstand der DB die Firma Schenker, die einen großen Teil des Gewinnes beisteuert.
Mit freundlichen Grüßen
Claus-Peter Schmidt
1.Vorsitzender